Zwischenfrüchte für die Futternutzung

Weidelgras im Sommer

Im Futterbaubetrieb ermöglicht der Zwischenfruchtanbau eine flexible Reaktion auf das jahresabhängige Grundfutterangebot auf den Hauptfutterflächen. Der oft aus Boden- und Wasserschutzgründen erforderlich Zwischenfruchtanbau liefert ein preiswertes zusätzliches Grundfutter mit je nach Art und Sorte hohen Energiegehalten. Der Umfang des Zwischenfruchtanbaus ist allerdings in besonderem Maße witterungsabhängig. Frühe Hauptfruchternte und günstige Witterungsbedingungen zur Saatzeit fördern den Anbau. Das Hauptproblem der Verwertung der Zwischenfrüchte in der Fütterung liegt in dem niedrigen Trockensubstanzgehalt der Zwischenfrüchte begründet, der bei späten Ernteterminen im Herbst oft nur noch 10 % erreicht. Die Futterration muss dann mit einem strukturreichen Futter ergänzt werden, und ist daher für die Hochleistungskuh nur mit begrenztem Anteil geeignet. Unter dem Gesichtspunkt der Niedrigkostenstrategie „low-cost-management“ ist die früher in den nordrheinwestfälischen Niederungslagen verbreitete Weidenutzung der Zwischenfrüchte jedoch neu zu überdenken. Gerade bei nachlassender Leistung des Dauergrünlandes ab August liefern die Zwischenfrüchte Futter mit sehr hohen Energiekonzentrationen. Soll die Wirtschaftlichkeit der Milchviehhaltung über die Maximierung der Grundfutterleistung optimiert werden, wie beispielsweise in Vollweidesystemen, verdient die Weidefütterung mit Zwischenfrüchten neue Beachtung. Die klassischen Arten für die Gewinnung von Zwischenfruchtfutter sind das Einjährige und Welsche Weidelgras in Reinsaat oder als Kleegrasgemenge, die Stoppelrübe sowie der Winterraps und Winterrübsen.

Die verschiedenen Arten des Zwischenfruchtanbaus unterscheiden sich erheblich in ihren Anbaueigenschaften. Die Wahl der geeigneten Zwischenfrucht ist vor allem abhängig von der Stellung in der Fruchtfolge und. Die Palette der für den Zwischenfruchtanbau zur Verfügung stehenden Arten ist um so umfangreicher, je früher die Vorfrucht das Feld räumt. Allerdings bestehen neben den aufgeführten Artunterschieden bei einigen Arten auch erhebliche Sortenunterschiede innerhalb der Arten. Diese Unterschiede werden daher nachfolgend für die wichtigsten Arten erläutert.